Kommentar und Meinung zu dem an mich Achim Breuer gerichteten Brief der Stadt Dormagen vom 27.4.23
Ich beschäftige mich nun schon seit knapp 1,5 Jahren mit dem Thema Zinsswaps und deren Einsatz in Dormagen.
Ich habe deshalb am 30.3.23 in der Zuschauerfragestunde der Ratssitzung, Bürgermeister Lierenfeld u.a. die Frage gestellt, „Was sind Zinsswaps und wie funktionieren diese?“ Nur nebenbei bemerkt ich weiß mittlerweile sehr viel über das Zinsswaps und wollte wissen auf welchem Level die Kenntnisse des Bürgermeisters zu dem Thema sind? Warum ich das wissen will, weil Bürgermeister Lierenfeld Zinstauschverträge also Zinsswaps im Gesamtvolumen von 221.000.000 € für Dormagen abgeschlossen hat!!! Wenn man mit solchen Summen in dem Bereich hantiert, sollte man Ahnung von der Materie haben! Hat die Stadt Dormagen diese in Form von Bürgermeister Lierenfeld und seinem Kämmerer Dr. Spillmann?
Auf meine Frage hin, sagte Herr Lierenfeld, dass das eine komplexe Thematik ist, da gebe ich ihm sogar Recht. Hier nun die „komplexe“ schriftliche Antwort von unserem Kämmerer Dr. Spillmann:
Dormaleaks Kommentar: Lieber Herr Lierenfeld und Dr. Spillmann, wir könnten auch schreiben „Mein lieber Herr Gesangsverein“!!! Das ist die schlechteste und falscheste Beschreibung für Zinsswaps die uns in den letzten 1,5 Jahren untergekommen ist. Da Sie das wohl selber glauben, was sie da geschrieben haben, können wir aber jetzt wenigsten nachvollziehen warum Sie die Steuerzahler in Dormagen in einem Umfang von 221 Mio. € in dieses Geschäft hineingetrieben, und diese jetzt wegen Ihrer Inkompetenz ein hohes finanzielles Risiko haben, ohne dass das von den Dormagener Bürgern gewollt ist!
Bevor wir auf die Erklärung der Stadt Dormagen eingehen, hier nun mal eine Erklärung von Zinsswaps durch eine KI/AI die auf Basis von Chatbot GPT-4 arbeitet:
Frage: „Was ist ein Zinsswap?“
Antwort:
AI Assistant (https://goatchat.ai/chat/aiassistant):
Zinsswaps sind Finanzinstrumente, die von Unternehmen und Finanzinstituten genutzt werden, um Zinsrisiken zu managen oder um von unterschiedlichen Zinssätzen zu profitieren. Ein Zinsswap ist ein Vertrag zwischen zwei Parteien, bei dem sie sich auf den Austausch von Zinszahlungen auf Basis eines festgelegten Nominalbetrags einigen. Jede Partei übernimmt dabei eine feste oder variable Verpflichtung, die auf einem bestimmten Referenzzinssatz basiert. Der Austausch der Zahlungen erfolgt in der Regel zu festgelegten Zeitpunkten während der Laufzeit des Swapvertrags.
Zinsswaps können für verschiedene Zwecke eingesetzt werden. Eine Anwendungsmöglichkeit besteht darin, die Zinslast auf Kredite zu senken. Hierbei kann ein Unternehmen beispielsweise einen festverzinslichen Kredit aufnehmen, obwohl es eigentlich von einer variablen Verzinsung profitieren würde. Um das Risiko steigender Zinsen abzusichern, schließt es einen Zinsswap ab, bei dem es die festen Zinszahlungen auf den Kredit gegen variable Zahlungen tauscht. Dadurch kann das Unternehmen seine Zinslast senken, falls die variablen Zinsen während der Laufzeit des Swaps unter dem vereinbarten Festzins liegen.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit von Zinsswaps besteht darin, von niedrigeren Zinssätzen in anderen Ländern zu profitieren. Wenn ein Unternehmen beispielsweise Anleihen in den USA aufnehmen will, aber von den dortigen hohen Zinsen abgeschreckt wird, kann es einen Zinsswap mit einer US-Bank abschließen. Dabei tauscht es US-Dollar-Zinszahlungen gegen Euro-Zinszahlungen mit einer niedrigeren Verzinsung. Das Unternehmen kann dadurch günstiger an Fremdkapital kommen, ohne ein Währungsrisiko einzugehen.
Zinsswaps sind jedoch nicht ohne Risiken. Eine der größten Gefahren besteht darin, dass eine der Parteien während der Laufzeit des Swaps zahlungsunfähig wird. In diesem Fall ist die andere Partei gezwungen, die vereinbarten Zinszahlungen weiterhin zu leisten, ohne dass sie die entsprechenden Gegenleistungen erhält. Zudem können sich Zinsen anders entwickeln als erwartet, was zu Verlusten führen kann. Aus diesem Grund sollten Unternehmen und Finanzinstitute bei der Nutzung von Zinsswaps vorsichtig sein und eine ausführliche Risikoanalyse durchführen.
Dormaleaks Kommentar: Die Erklärung der KI sieht etwas anders aus und ist korrekt! Ich zitiere nochmal unseren Kämmerer Dr. Spillmann: (siehe oben letzter Absatz):
„Die Stadt Dormagen zahlt netto nur die Tilgung für das variable Darlehen und die
3% Festzins. Dies sind die gleichen Zahlungen, wie aus einem Festzins-Darlehen.
Somit ist das Darlehen abgesichert, da der Zinssatz über die Laufzeit fest ist und
sich nicht ändern kann.“
Das liest sich so, als könnte man ganz einfach aus einem variablen Darlehen ein festverzinsliches Darlehen machen, praktisch umsonst und ohne Risiko! Und warum macht das dann nicht jeder??? Wir klären Sie jetzt mal auf, und alleine dass das erforderlich ist, ist ein Grund sowohl Herrn Lierenfeld als auch Herrn Dr. Spillmann zum Rücktritt aufzufordern!
Dormaleaks Infos zu Zinsswaps:
Zinsswaps gehören zu den Zinsderivaten, Derivate sind Termingeschäfte. Termingeschäfte sind Spekulationen auf Waren, Währungen oder eben auch Zinsen. Bei einem Zinsswap wettet Dormagen gegen eine Bank auf die Entwicklung des Zinskurses (Euribor) in der Zukunft! Darum nennt man es auch Zinswetten. Die Bank ist in der Regel nicht die Bank die den Kredit gegeben hat.
Wenn hier von Zinssteuerung die Rede ist, ist das absolut falsch! Niemand außer der EZB oder den Zentralbanken in Europa steuert die Zinsen, weder die Magral AG (Berater von Dormagen) und natürlich auch nicht Dormagen!
Ein Zinstauschvertrag wird völlig unabhängig vom Kreditvertrag geschlossen und hat keinen juristischen oder anderen Bezug dazu! Daher führt z.B. die Kündigung des Darlehensvertrages – bei einem variablen Zinssatz möglich – nicht auch zur Beendigung des Zinsswaps, so dass dieser grundsätzlich fortbesteht. Daraus ergeben sich erhebliche Risiken. Es gibt ebenso ein Marktpreisrisiko. Zinsswaps haben eine Eingeschränkte Handelbarkeit / Liquiditätsrisiko weil sie außerbörslich am OTC-Markt gehandelt werden und nicht jederzeit „verkauft“ werden können wie an der Börse! Das sind die hauptsächlichen Risiken in Kürze.
Glauben sowohl der Bürgermeister von Dormagen Erik Lierenfeld, als auch sein Kämmerer Dr. Spillmann, in ihrer grenzenlosen Naivität, dass Banken mit uns Zinstauschverträge (Zinsswaps) abschließen, bei der die Bank davon ausgeht Geld zu verlieren? Die Bank bestimmt die Konditionen und den Basiswert des Vertrages und baut auch noch einen negativen Marktwert ein, den wir als Kommune erstmal aufholen müssen! Will man einen Zinstauschvertrag vorzeitig auflösen, fallen hohe Kosten an!
Aber das Beste kommt zum Schluss, wie lassen uns von der Magral AG Financial Brokers aus München in Sachen Zinsswaps beraten, deren Konstrukt fragwürdig ist (wir berichteten). Sie bekommt einerseits eine 10%tige Erfolgsprovision, falls ein Zinsswap einen Ertrag erwirtschaftet hat, allerdings ist sie nicht zu 10% an einem Verlust beteiligt! Zusätzlich bekommt die 2-Mann-AG von der Bank deren Zinsswap sie vermittelt hat, eine Provision! Da entsteht ein Interessenkonflikt! Das alles verringert einen möglichen Ertrag und erhöht das Risiko für Dormagen und seine Steuerzahler!
Forderung: Rücktritt des CEO (Bürgermeister) & CFO (Kämmerer) des Konzerns Stadt Dormagen. Das werden sie aber nicht tun, denn bevor ihre politischen Karrieren den Bach runtergehen, lassen sie lieber ganz Dormagen finanziell sterben! Das ist traurig und soviel Dilettantismus auf einen Haufen, habe ich noch nie gesehen, und gegen den kämpfe ich/wir hier an! Wir schaffen das!
Und zum Risikomanagement sagen wir, das Risiko unter den o.a. Voraussetzungen viel Geld mit den Zinsswaps zu verlieren ist wesentlich größer als das Zinsrisiko! Gute Nacht Dormagen!