Dormagen Verlust Zinsswaps

Kommentar & Meinung:
Wenn es mal „rumort“ bei den Ratsmitgliedern, Bürgermeistern und Kämmerern einer Stadt bezüglich der Magral-Zinssteuerung, dann taucht er schon mal auf, der Prof. Andreas Rathgeber von der Uni Augsburg um die Gemüter wieder zu beruhigen. So geschehen in Bad Wörishofen, wie der Artikel auf der Magral eigenen Webseite zeigt, allerdings stammt er ursprünglich aus der Mindelheimer Zeitung mit dem Titel:

Hohe Erlöse mit Zinstauschgeschäften

Übrigens so ein Gutachten vom Herrn Professor kostet übrigens mehrere tausend Euro! In dem Artikel steht, dass die Stadt Bad Wörishofen den Gutachter bestellt hat, aber woher kommt der Tipp?

Bei unseren Recherchen ist uns aufgefallen, dass die Magral-Mitarbeiterin Frau Sophie Deininger am Lehrstuhl von Professor Rathgeber an der Uni Augsburg ihren M. Sc. Wirtschaftsmathematik erworben hat. Da besteht also evtl. ein Synergieeffekt?

Wenn ein Professor der Wirtschaftsmathematik einem Rat der Stadt erklärt: „Rathgeber resümierte, dass Bad Wörishofen mit dem gewählten Modell gut gegen steigende wie fallende Zinsen abgesichert sei.“ dann suggeriert das doch, dass hier keinerlei Risiken bestehen und immer ein Ertrag dabei rauskommt, oder wie soll man den Satz verstehen, Herr Professor Rathgeber? Wenn das stimmen sollte, wäre ja jede Kommune dumm, wenn sie nicht mit Zinsswaps hantieren würde. Das Konstrukt, dass diese Leistung erbringen soll ist natürlich von der Magral AG, da wo ihre ehemalige Studentin sitzt! Ich sage ihnen was, dass ist ein kollossaler Unfug, den sie da erzählt haben, warum auch immer? An der Börse und auch außerbörslich, gibt es immer Gewinner und Verlierer, und die Banken mit denen die Zinsswaps abgeschlossen werden, sind das in den meisten Fällen nicht. Diese Rechnung geht so nicht auf!

Und wenn man dann noch in einem Interview mit der Mindelheimer Zeitung folgendes von sich gibt, „In Bad Wörishofen hat das Ganze eher den Charakter einer Vollkaskoversicherung“ dann ist das äußerst fragwürdig was sie da machen! Entweder Sie wissen nicht was Zinsswaps sind und wie diese funktionieren, oder sie haben keine Ahnung was eine Vollkaskoversicherung ist? Da zahlen Sie nämlich eine Versicherungsprämie dafür dass sie für z.Bsp. ihr 5 Jahre altes plattgefahrenes Auto nur noch den Zeitwert von sagen wir mal 30% wiederbekommen. Der Verlust liegt dann bei 70% die sie drauflegen müssen, ums sich eine neues Auto zu kaufen! Was stimmt, ist dass die Magral AG für den Verkauf dieser „Vollkaskoversicherungen“ eine Provision bekommt, allerdings von den Banken!

Übrigens mir ist zu Ohren gekommen, dass Bad Wörishofen auch schon mit über 1 Mio. € hinten gelegen hat. Da kommen dann so Sprüche „Ist ja nur Buchgeld“!

In einem Punkt gebe ich Ihnen Recht! Im Interview warnen Sie vor „hohen Einsätzen und langen Laufzeiten“.

Tja, davon wusste wohl unser Bürgermeister Lierenfeld in Dormagen nichts, denn die Magral AG hat ihm Zinstauschverträge mit einem Nominalwert von knapp 221.000.000 € und einer Laufzeit von 30 Jahren empfohlen! Sind wir einer Meinung, dass das tödlich ist?