Zinssteuerung Magral Dormagen

Ich beziehe mich hierbei auf eine am 25.5.23 von unserem Kämmerer Dr. Spillmann veröffentlichte News auf der städtischen Seite Dormagen.de:
Zinshaushalt: Stadt Dormagen zieht positive Bilanz

Hier mein Kommentar und meine Meinung dazu:

Herr Dr. Spillmann, durften Sie diesmal auch den Text alleine schreiben, oder hat Ihnen jemand dabei geholfen? 😉 Ich kenne solche Texte zur Genüge!

Zunächst einmal zu dem Begriff „Zinssteuerung“. Die Magral nennt das gerne auch „Magral-Zinsteuerung“. Wenn eine Magral als Berater in Dormagen behauptet, sie könnte mit Hilfe einer finanzmathematischen Methode (Software) unsere Zinsen steuern, dann muss ich dem robust widersprechen. Denn niemand in Europa außer der EZB und den Nationalbanken steuert die Zinsen, mit Sicherheit nicht Dormagen und/oder die Magral. Als Kämmerer sollten sie wo etwas wissen! Der Begriff ist irreführend! Der Begriff vermittelt nämlich fälschlicher Weise das wir hier, oder die Magral AG dabei am Steuer sitzen und das ist definitiv NICHT der Fall!

Vielmehr geht die Stadt Dormagen unter Beratung durch die Magral AG hin und versucht mit Zinswetten, also Spekulationen die Zinsrisiken für die aufgenommenen Kredite zu mindern. Man unterschreibt Zinstauschverträgen sogenannte Zinsswaps und wettet auf die zukünftige Zinsentwicklung gegen Banken.

Wie jeder weiß verlieren Banken nicht gerne Geld und die Banken als Vertragspartner legen die Konditionen fest und nicht wir. Das alleine dadurch unsere Gewinnchancen sinken, dürfte wohl allen klar sein, nur wohl der Stadt Dormagen und ihrem Bürgermeister Lierenfeld nicht, der das Geschäft angebahnt hat. Immer ein Geschäft ist es für die Magral, denn die bekommt Provisionen für die Vermittlung der Zinstauschverträge, was einen Interessenkonflikt darstellt!

Sie Herr Dr. Spillmann, der hier jetzt den Kopf für alles herhalten muss, obwohl sie gar nicht daran beteiligt waren, ziehen hier eine positive Bilanz mit der Magral? Ich frage Sie warum? Wegen der sagenhaften 63.000,- € die wir seit 2018 und mit 6 Zinstauschverträgen gemacht haben, wie sie es angeben??? Das kann nicht ihr ernst sein, oder?

Sie wissen es sicher besser als ich, nach dem Putin-Überfall auf die Ukraine, der daraus entstandenen Inflation und dem Gegensteuern durch die EZB sind die Zinsen aus einer Niedrigzinsphase kommend drastisch gestiegen und die Magral und sie behaupten hier werden die Zinsrisiken gesteuert! Ich schätze, dass die Stadt bzw. der Konzern Dormagen mittlerweile mindestens 25.000,- € pro TAG!!! an Zinsen zu bezahlen hat. Die Magral-Zinsteuerung erwirtschaftet satte 63.000 € für uns in 5 Jahren!!! Demgegenüber steht eine hohes Risiko, ist das ihre Erfahrung mit der Magral AG?

Wie sie selbst sagen, haben wir schon einschlägige Erfahrungen mit Zinsswaps vor 2014 gesammelt, und das weiß auch Bürgermeister Lierenfeld. Nur mit Glück sind wir damals mit einem kleinen Verlust von 220.000,- € davongekommen. Neuss mit 10 Mio., Hagen mit 50 Mio. Verlust und die Liste kann man deutlich erweitern wenn man danach googelt.

Zitat: „Wir arbeiten seit vielen Jahren eng und vertrauensvoll mit der MAGRAL AG zusammen, die uns in dieser komplexen Materie kompetent und gut berät.“

Können Sie mir bitte erklären, wie man bei den wunderbar steigenden Zinsen, mit einem Nominalwert von 221.000.000 € NUR 63.000 € erwirtschaften kann? Das ist tatsächlich eine Glanzleistung!

Hier einige Keyfacts zur Magral AG Financial Broker:

Aktionäre: Ganze zwei, Martin Gresser und Albert Gresser, aus den Namen wurde der Firmenname MAGRAL generiert!

Aufsichtsratsvorsitzende: Susanne Gresser-Lachenmayr (Vorsitzende), Schwester der Inhaber, die als Heilpraktikerin in einer Villa direkt um die Ecke der Magral Villa in München Parsing residiert! Aufsichtsratsvorsitzende in den Jahren zuvor Mutter und Vater Gresser.

Mitglied im Bundesverband öffentlicher Zinssteuerung e.V., nach dessen „Norm“ man arbeitet! Vorstand Albert Gresser und Martin Gresser etc. und der Verband hat dieselbe Adresse wie die Magral AG.

Die Magral AG ist mit 8-10% am evtl. Ertrag eines Zinsswaps beteilig, allerdings natürlich nicht an einem Verlust!

Zusätzlich kassiert die Magral AG Provisionen von den Banken für die Vermittlung der Verträge, verdient also praktisch immer daran, natürlich auch wieder wenn ein Portfolio umgestellt werden soll!

Aufgrund dieses Umstands sehen wir hier einen Interessenkonflikt, ob hier tatsächlich der beste Zinsswap empfohlen wird, der Swap muss übrigens ausgeschrieben werden, oder die mit den besseren Provisionen. Auch bei Justierungen im Portfolio verdient die Magral AG, wie oben beschrieben.

Zitat: Mir ist wichtig zu betonen, dass Zinssteuerung nichts mit Wetten auf hochriskante Spekulationsgeschäfte zu tun hat. Eine kluge und aktive Zinssicherungsstrategie ist gerade angesichts der steigenden Zinsen wichtig, um zusätzliche Kosten für die Stadt zu vermeiden“, sagt Kämmerer Dr. Torsten Spillmann.

Richtig, mit Wetten auf Spekulationsgeschäfte hat es nichts zu tun, aber mit Wetten auf die Zinsentwicklung in den nächsten 30 Jahren. Haben wir wirklich mit den 63.000 € die aktuell zusätzlichen Kosten im Zinsbereich vermieden??? Wissen sie Herr Dr. Spillmann dass wir auch viel Geld damit verlieren können!? (siehe oben)

Wenn man Schulden hat, sollte man nicht spekulieren, sondern nur mit Geld welches man übrig hat!
Sie und vor allem unser Bürgermeister Lierenfeld machen genau das Gegenteil und dann auch noch mit Geld, dass ihnen nicht gehört, und das Geschäft wurde von Bürgermeister Lierenfeld am Stadtrat vorbei gemacht! Die Zinstauschverträge haben weder juristisch noch direkt etwas mit den Kreditverträgen zu tun!

Aus meiner Sicht liegt hier weiter der Anfangsverdacht auf Untreue vor! Und zur Magral AG werde ich mich zu gegebener Zeit auch nochmal ausführlich äußern!

Herr Lierenfeld, Herr Dr. Spillmann, sie hätten mein Gesprächsangebot annehmen sollen, jetzt gehe ich mit ihnen zusammen barfuß über den steinigen Weg!